Loading...

07.06.2024

Hüftgelenksdysplasie beim Hund: Ein häufiges Problem

Hüftgelenksdysplasie, auch HD genannt, ist eine häufige und schmerzhafte Erkrankung bei Hunden, die durch eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks gekennzeichnet ist.

Diese Erkrankung betrifft vor allem große und schnell wachsende Hunderassen, kann aber auch bei kleineren Hunden auftreten. HD führt zu einer Instabilität des Hüftgelenks, was zu Schmerzen, Lahmheit und im Laufe der Zeit zu degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose führt. Dieser Beitrag beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden der Hüftgelenksdysplasie beim Hund und gibt Tipps zur Prävention.

Ein Hund mit einer Hüftgelenksdyplasie bekommt einen Venenkatheter.

Genetische Faktoren

Die Hüftgelenksdysplasie hat eine starke genetische Komponente. Bestimmte Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever und Golden Retriever sind besonders anfällig für die Entwicklung dieser Erkrankung. Die genetische Prädisposition bedeutet, dass die Krankheit innerhalb von Familien weitergegeben werden kann. Züchter sollten daher sorgfältig darauf achten, keine betroffenen Tiere zur Zucht zu verwenden.

Umweltfaktoren

Neben genetischen Faktoren spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle bei der Entwicklung von HD. Übermäßige Belastung und falsche Ernährung im Welpenalter können das Risiko erhöhen. Eine Überfütterung führt zu schnellem Wachstum und Übergewicht, was die Gelenke zusätzlich belastet. Auch traumatische Verletzungen im jungen Alter können zur Fehlentwicklung des Hüftgelenks beitragen.

Ernährung und Wachstum

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von HD. Eine ausgewogene Ernährung, die speziell auf das Wachstum und die Bedürfnisse des Welpen abgestimmt ist, kann dazu beitragen, das Risiko einer Hüftgelenksdysplasie zu minimieren. Übermäßige Kalorienzufuhr und eine unzureichende Zufuhr von essenziellen Nährstoffen wie Kalzium und Phosphor können zu einem ungleichmäßigen Knochenwachstum führen und die Wahrscheinlichkeit einer Dysplasie wiederum erhöhen.

Deinen Beratungstermin vereinbaren

2. Was sind die Symptome der Hüftgelenksdysplasie

Die Symptome der Hüftgelenksdysplasie können bereits im Welpenalter auftreten. Allerdings sind sie oft subtil und schwer zu erkennen. Zu den frühen Anzeichen gehören ein unsicherer Gang, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Springen und eine reduzierte Aktivität. Welpen zeigen möglicherweise auch eine Abneigung gegen Bewegung und eine ungewöhnliche Sitzhaltung. Hunde mit Hüftgelenksdysplasie zeigen außerdem oft Verhaltensänderungen, die auf Schmerzen hindeuten. Sie können gereizt oder aggressiv werden, insbesondere wenn ihre Hüfte berührt wird. Einige Hunde ziehen sich zurück und vermeiden soziale Interaktionen, was ein Hinweis auf chronische Schmerzen sein kann. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung zeigen betroffene Hunde deutliche Lahmheit und Schmerzen. Sie können Schwierigkeiten haben, Treppen zu steigen oder lange Spaziergänge zu machen. Oft ist eine Verlagerung des Körpergewichts auf die Vorderbeine zu beobachten, um die schmerzhaften Hinterbeine zu entlasten. Arthrose und Muskelatrophie sind häufige Begleiterscheinungen. Die chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die mit HD einhergehen, können die Lebensqualität eines Hundes erheblich beeinträchtigen. Betroffene Hunde sind außerdem oft weniger aktiv, was zu Übergewicht und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. Eine rechtzeitige und effektive Behandlung ist daher entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Zu Deinem Angebot
Zu Deinem Angebot
Beliebte Artikel

3. Wie wird die Hüftgelenksdysplasie diagnostiziert?

Ein Hund ist erschöpft aufgrund seiner Hüftgelenksdysplasie.

Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung durch den Tierarzt. Dies beinhaltet die Beobachtung des Gangs, die Palpation der Hüftgelenke und die Bewertung der Beweglichkeit und des Schmerzes im Gelenkbereich. Außerdem können verschiedene Tests durchgeführt werden, um die Stabilität des Hüftgelenks zu bewerten. Der Ortolani-Test und der Barlow-Test sind spezifische Untersuchungen, die bei der Diagnose von HD hilfreich sein können. Diese Tests ermöglichen es dem Tierarzt, eine abnormale Beweglichkeit des Hüftgelenks festzustellen und die Schwere der Dysplasie einzuschätzen.

Röntgenaufnahmen sind allerdings das wichtigste diagnostische Werkzeug zur Bestätigung einer Hüftgelenksdysplasie. Die Bilder zeigen die Form und Ausrichtung des Hüftgelenks und ermöglichen die Beurteilung des Schweregrads der Dysplasie und eventueller arthritischer Veränderungen. Die Auswertung der Röntgenbilder erfordert jedoch Fachwissen und Erfahrung. Der Norberg-Winkel, der die Position des Oberschenkelkopfes in Bezug auf die Hüftpfanne misst, ist ein wichtiger Indikator für das Ausmaß der Dysplasie. Zusätzlich können Veränderungen in der Gelenkform und das Vorhandensein von Osteophyten, also Knochenneubildungen, Hinweise auf das Fortschreiten der Erkrankung geben. In einigen Fällen können auch Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden.

Tabelle über die Leistungsübersicht der Hundekrankenvollschutz Tarife
Zu Deinem Angebot

4. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei der Hüftgelenksdysplasie?

Ein Hund muss zum Tierarzt aufgrund seiner Hüftgelenksdysplasie.

Die konservative Behandlung umfasst eine Kombination aus Gewichtsmanagement, Bewegungstherapie und medikamentöser Schmerzlinderung. Gewichtskontrolle ist entscheidend, um die Belastung der Gelenke zu minimieren. Eine gezielte Ernährungsumstellung kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren und die Gelenkgesundheit zu fördern. Solltest Du Dich für das Thema Gewichtskontrolle interessieren, ist vielleicht unser Beitrag „Tipps und Tricks: So vermeidest Du Übergewicht bei Deinem Hund!“ spannend für Dich. Regelmäßige, kontrollierte Bewegung und Physiotherapie können zusätzlich die Muskulatur stärken und die Gelenkbeweglichkeit verbessern. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, die Symptome zu lindern.

In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein. Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, die je nach Alter und Schweregrad der Erkrankung gewählt werden können. Zu den häufigsten Eingriffen gehören die Femurkopfresektion, die Dreifache Beckenosteotomie und der Hüftgelenksersatz. Der Hüftgelenksersatz, bei dem das erkrankte Gelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt wird, bietet in der Regel die besten langfristigen Ergebnisse.

  1. Die Femurkopfresektion ist ein Verfahren, bei dem der Oberschenkelkopf entfernt wird, um die Reibung im Gelenk zu verringern. Dies führt zur Bildung eines Falschgelenks, das schmerzfrei ist. Dieses Verfahren wird oft bei kleineren Hunden und Katzen angewendet.
  2. Die Dreifache Beckenosteotomie ist eine komplexe Operation, bei der das Becken in drei Teile geschnitten und neu ausgerichtet wird, um das Hüftgelenk zu stabilisieren. Diese Operation wird bei jungen Hunden mit minimalen arthritischen Veränderungen durchgeführt und kann die langfristige Gelenkfunktion erheblich verbessern.
  3. Der totale Hüftgelenksersatz ist die effektivste chirurgische Option für Hunde mit schwerer Hüftgelenksdysplasie. Bei diesem Verfahren wird das beschädigte Gelenk durch ein künstliches ersetzt, was in der Regel zu einer signifikanten Schmerzreduktion und einer verbesserten Beweglichkeit führt. Diese Operation ist teuer und erfordert eine spezialisierte postoperative Pflege, bietet aber die besten langfristigen Ergebnisse.

Unser PANDA Tipp

Diäten, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien sind, können Entzündungen reduzieren und die Gelenkfunktion unterstützen. Ergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitinsulfat werden oft empfohlen, um die Knorpelgesundheit zu verbessern.

5. Wie kann man die Hüftgelenksdysplasie vorbeugen?

Ein Labrador hat wieder Freude daran, sich zu bewegen nach der erfolgreichen Behandlung seiner Hüftgelenksdyplasie.

Eine der effektivsten Maßnahmen zur Prävention von HD ist die sorgfältige Auswahl der Zuchttiere. Züchter sollten nur Hunde zur Zucht zulassen, die auf Hüftgelenksdysplasie getestet und als frei von der Erkrankung befunden wurden. Moderne genetische Tests ermöglichen es, Trägergene für Hüftgelenksdysplasie zu identifizieren. Durch den Einsatz dieser Tests können Züchter sicherstellen, dass nur Tiere ohne diese genetischen Marker zur Zucht verwendet werden, wodurch das Risiko der Vererbung der Krankheit verringert wird.

Eine ausgewogene Ernährung und angemessene Bewegung im Welpenalter sind entscheidend, um das Risiko von HD zu minimieren. Übermäßiges Füttern und übertriebene körperliche Belastung sollten vermieden werden. Regelmäßige, kontrollierte Bewegung hilft, die Muskulatur zu stärken und die Gelenke zu unterstützen. Außerdem ist die Kontrolle der Wachstumsrate von Welpen entscheidend, um die Entwicklung gesunder Gelenke zu fördern. Welpen sollten nicht zu schnell wachsen, da dies die Gelenke übermäßig belastet und das Risiko einer Dysplasie erhöht. Eine ausgewogene Fütterung mit hochwertigem Futter, das speziell auf die Bedürfnisse von Welpen abgestimmt ist, kann dazu beitragen, ein gleichmäßiges Wachstum zu gewährleisten.

Infobox

Sollte Dein Hund aufgrund einer Hüftgelenksdysplasie zum Tierarzt müssen, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber  vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit einer Krankenvollschutzversicherung kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deinen Hund konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.

Hüftgelenksdysplasie ist eine ernsthafte und schmerzhafte Erkrankung, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Hunden erheblich beeinträchtigen kann. Durch frühzeitige Erkennung, gezielte Behandlung und präventive Maßnahmen kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt und die Lebensqualität der betroffenen Hunde verbessert werden. Züchter, Tierärzte und Hundebesitzer spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung dieser Erkrankung und der Förderung gesunder Hüftgelenke bei unseren vierbeinigen Freunden.

© Fotocredits

Bilder in Reihenfolge von oben nach unten:

  1. © Kzenon, Canva (canva.com)
  2. © Damedeeso, Canva (canva.com)
  3. © shironosov von Getty Images, Canva (canva.com)
  4. © Bigandt_Photography von Getty Images Pro, Canva (canva.com)

Das könnte Dich auch interessieren

Zu Deinem Angebot

Beliebte Artikel

Beliebte Themen

Nach oben
Panda Tierversicherung hat 4,81 von 5 Sternen 118 Bewertungen auf ProvenExpert.com