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07.06.2024

Notfall: Magendrehung beim Hund

Eine Magendrehung, auch bekannt als Magentorsion oder Volvulus, ist ein akuter und lebensbedrohlicher Zustand, der vor allem große Hunderassen betrifft.

Bei diesem Notfall verdreht sich der Magen des Hundes, was zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr und schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führt. Ohne sofortige medizinische Hilfe kann eine Magendrehung innerhalb weniger Stunden tödlich sein. In diesem Beitrag erfährst Du daher alles, was Du rund um die Magendrehung bei Hunden wissen musst.

Ein Hund steht glücklich in der Wiese, nachdem er seine Magendrehung überlebt hat.

Die genaue Ursache der Magendrehung ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es einige bekannte Risikofaktoren:

Anatomische Faktoren

Große, tiefbrüstige Hunderassen wie zum Beispiel Deutsche Doggen, Dobermänner, Berner Sennenhunde oder Weimaraner sind besonders anfällig für eine Magendrehung. Diese Hunde haben einen tieferen Brustkorb, weshalb sich ihr Magen leichter drehen kann. Auch Mischlinge mit einer ähnlichen Anatomie können betroffen sein.

Fütterungsgewohnheiten

Hunde, die nur eine große Mahlzeit pro Tag erhalten, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Wenn ein Hund nämlich schnell eine große Menge Futter frisst, kann der Magen sich stark ausdehnen und leichter drehen. Hunde, die allgemein schnell fressen oder direkt nach der Futteraufnahme körperlich aktiv sind, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Es wird vermutet, dass der Druck und die Bewegung nach dem Fressen zu einer Drehung des Magens führen können.

Stress und Temperament

Nervöse oder ängstliche Hunde neigen eher zu Magendrehungen. Stress kann verschiedene Veränderungen im Körper auslösen, die die Verdauung beeinflussen und das Risiko einer Magendrehung erhöhen. Hunde, die häufig unter Stress stehen, sollten also besonders beobachtet werden.

Genetische Veranlagung

Hunde mit einer familiären Vorgeschichte von Magendrehungen haben ein höheres Risiko, selbst betroffen zu sein. Dies deutet darauf hin, dass es genetische Faktoren gibt, die die Anfälligkeit für diese Erkrankung erhöhen. Züchter sollten daher darauf achten, keine betroffenen Tiere weiter zu züchten.

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2. Was sind die Symptome einer Magendrehung beim Hund?

Eine Magendrehung entwickelt sich in der Regel sehr schnell und die Symptome können sich innerhalb von Minuten verschlimmern. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Aufgeblähter Bauch

Der Bauch des Hundes ist sichtbar aufgebläht und hart. Dies ist eines der auffälligsten Symptome und sollte sofortige Aufmerksamkeit erregen. Der aufgeblähte Bauch entsteht durch die Ansammlung von Gas im verdrehten Magen.

Unruhe und Schmerzen

Der Hund ist unruhig, wälzt sich auf dem Boden und zeigt Schmerzen. Diese Symptome sind aber nicht immer zu erkennen sein, da Hunde Schmerz oft verbergen. Achte daher besonders genau auf ungewöhnliches Verhalten oder Haltungen Deines Vierbeiners.

Würgen ohne Erbrechen

Der Hund versucht zu erbrechen, bringt aber nichts hervor. Dies ist ein typisches Symptom einer Magendrehung, da der verdrehte, übervolle Magen den Durchgang blockiert.

Schnelles Atmen und Herzrasen

Erhöhte Atemfrequenz und Herzschlag sind weitere typische Symptome einer Magendrehung. Dies kann durch den Schmerz und den Stress des Hundes verursacht werden, sowie durch die körperlichen Veränderungen, die durch die Magendrehung ausgelöst werden.

Schwäche und Kollaps

Der Hund wird zunehmend schwächer und kann unter Umständen auch zusammenbrechen. Dies ist ein Zeichen für einen fortgeschrittenen Zustand, in dem der Hund sofortige medizinische Hilfe benötigt.

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3. Wie wird die Magendrehung beim Hund diagnostiziert?

Ein Hund frisst kein Futer aufgrund seiner Magendrehung.

Bei Verdacht auf eine Magendrehung muss der Hund sofort zum Tierarzt gebracht werden. Die Diagnose wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen gestellt.

Körperliche Untersuchung

Der Tierarzt wird den Hund gründlich untersuchen und dabei auf Anzeichen wie einen aufgeblähten Bauch, Schmerzen bei der Palpation und die allgemeine Verfassung des Hundes achten. Diese Untersuchung liefert erste Hinweise auf eine mögliche Magendrehung.

Röntgenaufnahmen

Die Röntgenbilder zeigen den verdrehten Magen und bestätigen die Diagnose. Ein verdrehter Magen ist auf dem Röntgenbild deutlich zu erkennen, da die normale Position der Organe verändert ist.

Bluttests

In einigen Fällen können Bluttests durchgeführt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu überprüfen und mögliche Komplikationen wie Schock oder Organversagen zu erkennen. Diese Tests können auch helfen, den Grad der Dehydrierung und den Elektrolythaushalt des Hundes zu bewerten.

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4. Wie wird eine Magendrehung beim Hund behandelt?

Ein Hund hat Schmerzen aufgrund seiner Magendrehung.

Eine Magendrehung erfordert eine sofortige chirurgische Intervention. Vor der Operation wird allerdings oft versucht, den Magen mittels einer Sonde oder einer Nadel zu entgasen, um den Druck zu verringern. Diese Maßnahme kann dem Hund kurzfristig Erleichterung verschaffen und die Vorbereitung auf die Operation erleichtern.

Die Operation selbst umfasst mehrere Schritte:

  1. Entdrehung des Magens: Der Chirurg dreht den Magen zurück in seine normale Position.
  2. Entfernung von geschädigtem Gewebe: Falls Teile des Magens oder anderer Organe durch die Drehung abgestorben sind, müssen diese entfernt werden.
  3. Gastropexie: Der Magen wird an der Bauchwand fixiert, um zukünftigen Drehungen vorzubeugen. Diese Fixierung ist eine präventive Maßnahme, die das Risiko eines erneuten Vorfalls erheblich verringert.

Nach der Operation benötigt der Hund intensive Nachsorge, einschließlich Schmerzmanagement, Flüssigkeitstherapie und Überwachung auf Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Infektionen. Die Erholungsphase ist kritisch, und der Hund muss in den ersten Tagen nach der Operation engmaschig überwacht werden.

Ein Hund erfreut sich bester Gesundheit nach der Behandlung seiner Magendrehung.

5. Wie kann man eine Magendrehung beim Hund vorbeugen?

Es gibt mehrere Maßnahmen, die das Risiko einer Magendrehung verringern können:

Fütterungsgewohnheiten anpassen

Anstelle einer großen Mahlzeit sollte der Hund mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag erhalten. Dies verhindert eine übermäßige Ausdehnung des Magens. Die Verwendung von Anti-Schling-Näpfen kann das schnelle Fressen ebenfalls verlangsamen. Alternativ kannst Du das Futter aber auch auf mehrere Schalen verteilen.

Prophylaktische Gastropexie

Bei Hunden mit hohem Risiko kann eine prophylaktische Gastropexie, also eine Fixierung des Magens, während einer anderen geplanten Operation durchgeführt werden, um zukünftigen Drehungen vorzubeugen. Diese präventive Maßnahme ist besonders bei Hunden ratsam deren Familienanamnese darauf hinweist.

Stressreduktion

Stress kann ein Auslöser für eine Magendrehung sein. Maßnahmen zur Stressreduktion können dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Bewegung
  • Ruhige Umgebung
  • Verhaltenstraining

Unser PANDA Tipp

Dein Hund sollte mindestens eine Stunde nach dem Fressen ruhen und keine körperlichen Aktivitäten ausüben. Dies reduziert ebenfalls das Risiko einer Magenüberdehnung.

Infobox

Sollte Dein Hund tatsächlich aufgrund einer Magendrehung zum Tierarzt müssen, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber  vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit einer Krankenvollschutzversicherung kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deinen Hund konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.

Eine Magendrehung ist eine ernste und lebensbedrohliche Erkrankung, die schnelles Handeln erfordert. Hundehalter von großen, tiefbrüstigen Rassen sollten die Symptome einer Magendrehung kennen und bereit sein, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch vorbeugende Maßnahmen und eine gute Beobachtung können viele Fälle vermieden oder frühzeitig erkannt werden. Im Ernstfall zählt jede Minute, und schnelles Handeln kann das Leben des Hundes retten.

 

© Fotocredits

  1. © Bigandt_Photography von Getty Images, Canva (canva.com)
  2. © Agustin Vai von Getty Images Pro, Canva (canva.com)
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  4. © Spiritze von pixabay, Canva (canva.com)

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