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27.08.2024

Zoonose-Gefahr: 8 Krankheiten, die Katzen übertragen können

Zoonosen, die von Katzen auf Menschen übertragbar sind, stellen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar.

Insbesondere Katzen, die Freigänger sind, können Träger von Erregern sein, die potenziell auf den Menschen übergehen können. In diesem Beitrag erfährst Du die häufigsten Zoonosen, die Gefahren, die sie mit sich bringen, und erhältst wertvolle Tipps zur Erkennung und Prävention.

Eine Katz wird mit einem Flohkamm gekämmt.

Toxoplasmose

Toxoplasmose wird durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht, der vor allem durch den Kontakt mit infiziertem Katzenkot oder durch den Verzehr von unzureichend gegartem Fleisch übertragen wird. Katzen sind die Hauptwirte dieses Parasiten und scheiden dessen Eier (Oozysten) mit dem Kot aus, die in der Umwelt über Wochen infektiös bleiben. Menschen können sich infizieren, indem sie diese Oozysten oral aufnehmen, beispielsweise durch unzureichende Hygiene nach der Reinigung der Katzentoilette oder durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln.

Die meisten Infektionen beim Menschen verlaufen asymptomatisch, das heißt, es treten keine offensichtlichen Symptome auf. Bei symptomatischen Fällen können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen und geschwollene Lymphknoten auftreten. Besonders gefährdet sind jedoch Schwangere, da eine Erstinfektion während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind oder sogar zu Fehlgeburten führen kann. Bei immungeschwächten Personen, wie HIV-Patienten, kann die Infektion zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen.

Die Behandlung von Toxoplasmose erfolgt in der Regel nur bei symptomatischen oder gefährdeten Patienten. Sie besteht aus einer Kombination von Antibiotika und Antiparasitika, oft in Verbindung mit Folsäure, um Nebenwirkungen zu minimieren. Schwangere Frauen, die sich infiziert haben, benötigen eine spezielle Behandlung, um das Risiko für das ungeborene Kind zu verringern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Vorbeugend sollten Schwangere den direkten Kontakt mit Katzenkot vermeiden und auf eine gründliche Lebensmittelhygiene achten.

Campylobacteriose

Campylobacteriose ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Campylobacter verursacht wird und eine häufige Ursache für Durchfallerkrankungen beim Menschen darstellt. Die Übertragung kann durch den Kontakt mit infiziertem Katzenkot erfolgen, insbesondere bei jungen Katzen, die häufiger Träger des Bakteriums sind. Menschen können sich infizieren, indem sie den Erreger über kontaminierte Oberflächen aufnehmen, z.B. nach dem Reinigen der Katzentoilette oder durch den Kontakt mit infizierten Tieren.

Die Symptome einer Campylobacter-Infektion beim Menschen treten in der Regel zwei bis fünf Tage nach der Exposition auf und umfassen Fieber, starke Bauchkrämpfe, Übelkeit und wässrigen bis blutigen Durchfall. Diese Symptome können mehrere Tage bis zu einer Woche anhalten. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit mild und heilt ohne spezifische Behandlung aus, doch in schwereren Fällen oder bei immungeschwächten Personen kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen.

Die Behandlung von Campylobacteriose besteht in erster Linie aus der Unterstützung des Körpers durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu verhindern. In schweren Fällen oder bei Personen mit erhöhtem Risiko können Antibiotika verschrieben werden, um die Infektion zu bekämpfen. Präventive Maßnahmen wie gute Hygienepraktiken beim Umgang mit Katzen und deren Ausscheidungen sowie das regelmäßige Händewaschen sind entscheidend, um eine Infektion zu vermeiden.

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Katzenkratzkrankheit

Die Katzenkratzkrankheit, auch Bartonellose genannt, ist eine bakterielle Infektion, die durch Bartonella henselae verursacht und in der Regel durch Kratzer oder Bisse von infizierten Katzen auf den Menschen übertragen wird. Die ersten Symptome treten meist einige Tage bis Wochen nach der Verletzung auf und umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und eine Schwellung der Lymphknoten, insbesondere in der Nähe der Wunde. Diese Lymphknotenschwellungen sind schmerzhaft und halten oft mehrere Wochen an. Bei immungeschwächten Personen kann die Krankheit zu schwerwiegenderen Komplikationen führen, wie einer Entzündung des Herzens (Endokarditis) oder neurologischen Problemen.

Die Behandlung der Katzenkratzkrankheit richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome. In vielen Fällen ist keine spezifische Behandlung erforderlich, da die Krankheit oft von selbst abheilt. Bei schwereren Verläufen oder anhaltenden Symptomen kann jedoch die Gabe von Antibiotika notwendig sein, um die Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu verhindern. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, die Dauer der Symptome zu verkürzen und das Risiko von Langzeitfolgen zu reduzieren. Es ist wichtig, Kratzer und Bisse von Katzen sofort zu reinigen und zu desinfizieren, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Eine Katze wird von einem Menschen an der Pfote berührt.

Spulwürmer

Spulwürmer (Toxocara) sind parasitäre Würmer, die häufig von Katzen über den Kot ausgeschieden werden. Die Wurmeier können im Boden über Wochen bis Monate infektiös bleiben. Menschen, insbesondere Kinder, können sich infizieren, wenn sie mit verunreinigtem Boden, Sand oder Oberflächen in Kontakt kommen und die Wurmeier versehentlich aufnehmen, etwa durch mangelnde Handwäsche nach dem Spielen im Freien. Nach der Aufnahme entwickeln sich die Eier zu Larven, die im menschlichen Körper wandern können, was als „Larva migrans“ bezeichnet wird. Diese Wanderung der Larven durch verschiedene Gewebe kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, darunter Entzündungen, Augenschäden (wie Erblindung) und in seltenen Fällen neurologische Schäden.

Die Symptome einer Toxocara-Infektion können je nach betroffenen Organen variieren, von leichtem Fieber, Husten und Müdigkeit bis hin zu schweren Komplikationen wie Sehstörungen oder neurologischen Ausfällen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Bluttests, die Antikörper gegen die Parasiten nachweisen.

Die Behandlung einer Toxocara-Infektion umfasst die Gabe von antiparasitären Medikamenten, die darauf abzielen, die Larven abzutöten und die Symptome zu lindern. Bei schwereren Verläufen, insbesondere wenn Augen oder das zentrale Nervensystem betroffen sind, kann eine spezifische Therapie erforderlich sein. Präventivmaßnahmen wie das regelmäßige Entwurmen von Katzen, sorgfältige Handhygiene und das Vermeiden des Kontakts mit möglicherweise kontaminiertem Boden oder Sand sind entscheidend, um eine Infektion zu verhindern.

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Ringelflechte

Die Ringelflechte, auch als Dermatophytose bekannt, ist eine ansteckende Pilzinfektion, die durch den direkten Kontakt mit infizierten Katzen, auf den Menschen übertragen wird. Der Pilz, der diese Infektion verursacht, kann durch Hautkontakt oder den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen wie Kleidung oder Möbeln übertragen werden. Menschen, die infiziert sind, entwickeln juckende, runde Hautausschläge, die rot und schuppig sind. Die betroffenen Stellen haben oft einen klaren Rand und können sich ausbreiten, wenn die Infektion nicht behandelt wird.

Die Behandlung der Ringelflechte erfolgt in der Regel durch die Anwendung von topischen Antimykotika, die direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. In schwereren Fällen oder bei ausgedehnten Infektionen kann eine systemische Behandlung mit oralen Antimykotika notwendig sein. Es ist wichtig, die Behandlung konsequent fortzusetzen, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten und Rückfälle zu vermeiden. Zusätzlich sollten infizierte Personen darauf achten, ihre Umgebung sauber zu halten, kontaminierte Kleidung regelmäßig zu waschen und den direkten Kontakt mit anderen Personen zu minimieren, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Bandwürmer

Bandwürmer (Taenia und Dipylidium caninum) können ebenfalls von Katzen auf Menschen übertragen werden. Eine häufige Übertragungsform ist der versehentliche Verzehr von Flöhen, die mit Bandwurmlarven infiziert sind. Das passiert vor allem bei Kindern, die engen Kontakt zu ihren Haustieren haben. Da die Würmer im Darm leben, verursachen sie Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Juckreiz im Analbereich.

Die Behandlung einer Bandwurminfektion erfolgt mit Medikamenten, die den Wurm abtöten. Dieser wird anschließend über den Darm ausgeschieden. Um das Übertragungsrisiko zu minimieren, ist eine regelmäßige Flohprophylaxe Deiner Katze wichtig.

Ohrmilben

Katzen sind häufig von Ohrmilben befallen und können diese durch direkten Kontakt auf den Menschen übertragen. Dies geschieht in der Regel durch engen Kontakt mit einer infizierten Katze, insbesondere beim Streicheln oder Kuscheln. Beim Menschen können Ohrmilben unangenehme Symptome verursachen, die sich als intensiver Juckreiz im Bereich der Ohren oder der Kopfhaut äußern. Ebenso kann es zu einem geblichen oder braunen Ausfluss aus den Ohren kommen.

Die Behandlung umfasst in der Regel die Anwendung von speziellen antiparasitären Medikamenten wie Tropfen, Salben oder Lotionen, die vom Arzt verschrieben werden. Es ist außerdem wichtig, den engen Kontakt mit infizierten Tieren zu vermeiden, bis die Behandlung abgeschlossen ist, um eine erneute Übertragung zu verhindern. Zusätzlich sollten alle betroffenen Haustiere gleichzeitig behandelt werden, um den Befall vollständig zu beseitigen und das Risiko weiterer Übertragungen zu minimieren.

Eine Katze genießt eine ausgiebige Streicheleinheit am Kopf.

Tollwut

Tollwut ist eine seltene, aber äußerst gefährliche Viruserkrankung, die durch den Biss oder Kratzer eines infizierten Tieres, auch einer Katze, auf den Menschen übertragen werden kann. Das Tollwutvirus gelangt über den Speichel des infizierten Tieres in die Wunde und breitet sich über die Nervenbahnen zum Gehirn aus. Nach der Infektion kann die Inkubationszeit mehrere Wochen bis Monate dauern, abhängig von der Entfernung der Bissstelle zum Gehirn. Die Krankheit beginnt mit unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Im weiteren Verlauf treten schwerwiegende neurologische Symptome auf, darunter Verwirrung, Angstzustände, Halluzinationen, Krämpfe und schließlich Lähmungen. Ohne sofortige Behandlung führt Tollwut immer zum Tod.

Die Behandlung von Tollwut nach einer möglichen Exposition ist eine medizinische Notfallmaßnahme und umfasst die sofortige und gründliche Reinigung der Wunde sowie die Verabreichung einer Postexpositionsprophylaxe (PEP). Diese besteht aus einer Serie von Tollwutimpfungen und, je nach Situation, einer Gabe von Immunglobulinen, die dem Körper helfen, das Virus zu bekämpfen. Die PEP ist sehr effektiv, wenn sie unmittelbar nach der Exposition begonnen wird, und kann den Ausbruch der Krankheit verhindern.

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2. Vorbeugende Maßnahmen zur Übertragung von Zoonosen

Prävention ist der Schlüssel, um das Risiko einer Zoonose zu minimieren. Es ist wichtig, Deine Katze regelmäßig beim Tierarzt untersuchen und impfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie gesund bleibt und keine Krankheitserreger auf Dich übertragen kann. Achte außerdem auf eine gute Hygiene: Wasche Dir nach jedem Kontakt mit Deiner Katze gründlich die Hände, insbesondere nach der Reinigung der Katzentoilette, um die Übertragung von Keimen zu verhindern. Darüber hinaus solltest Du darauf achten, eine saubere Umgebung zu schaffen, um das Risiko von Infektionen weiter zu reduzieren.

Eine Katze wird beim Tierarzt auf Zoonosen untersucht.

Unser PANDA Tipp

Besonders wenn Deine Katze viel in der Natur unterwegs ist, kann sie leicht von Parasiten wie Zecken, Flöhen oder Ohrmilben befallen werden. Daher empfehlen wir eine umfassende Parasitenprophylaxe – darunter auch 4x jährlich eine Entwurmung – durchzuführen, um Dich und Deine Katze vor gesundheitlichen Risiken zu schützen. Mehr dazu erfährst Du in unserem Beitrag „Parasitenbekämpfung bei der Katze: ein umfassender Leitfaden“.

3. FAQ: häufig gestellte Fragen

Wann muss ich zum Arzt?

Suche sofort einen Arzt auf, wenn Du nach einem Katzenbiss oder -kratzer Fieber, Schwellungen oder andere ungewöhnliche Symptome entwickelst.

Kann ich Zoonosen verhindern, wenn meine Katze nur drinnen lebt?

Auch Wohnungskatzen können Träger von Krankheitserregern sein, z.B. durch verunreinigtes Futter oder andere Haustiere. Regelmäßige Tierarztbesuche und gute Hygiene sind auch hier wichtig.

Wie kann ich erkennen, ob meine Katze eine Zoonose hat?

Achte auf Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall oder Hautprobleme. Bei Verdacht immer einen Tierarzt konsultieren.

Muss ich meine Katze isolieren, wenn sie eine Zoonose hat?

In einigen Fällen, wie bei der Ringelflechte, kann es notwendig sein, den Kontakt zu minimieren und Hygienemaßnahmen strikt einzuhalten.

Kann ich mich in Europa mit Tollwut infizieren?

Ja, es ist in einigen Teilen Europas möglich, sich mit Tollwut zu infizieren, besonders in osteuropäischen Ländern und bei Kontakt mit Fledermäusen. In den meisten westlichen Ländern ist das Risiko jedoch sehr gering. Es ist wichtig, den Kontakt mit Wildtieren und Streunern zu vermeiden, besonders wenn man in Regionen reist, wo Tollwut noch vorkommt. Bei einem Biss oder Kratzer von einem verdächtigen Tier sollte man sofort zum Arzt gehen.

Eine Katze erhält einen Rundum-Vorsorgecheck beim Tierarzt.

Infobox

Sollte Deine Katze von einer Zoonose befallen sein, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit einer Krankenvollschutzversicherung kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deine Katze konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.

Zoonosen stellen eine ernsthafte, aber vermeidbare Gesundheitsgefahr dar. Mit der richtigen Vorsicht und guten Hygienemaßnahmen kannst Du das Risiko minimieren, dass Krankheiten zwischen Dir und Deiner Katze übertragen werden. Regelmäßige Tierarztbesuche und ein aufmerksames Auge auf mögliche Symptome schützen sowohl Dich als auch Deine Katze vor unnötigen gesundheitlichen Komplikationen.

© Fotocredits

Bilder in Reihenfolge von oben nach unten:
© Alexander’s Images, Canva (canva.com)
© JIRANAN WONSILAKIJ von Getty Images, Canva (canva.com)
© FinFinz von Getty Images, Canva (canva.com)
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© Pressmaster, Canva (canva.com)

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