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10.09.2024

Feline Infektiöse Peritonitis: Bauchfellentzündung bei der Katze

Wenn Katzen mit Feliner Infektiöser Peritonitis diagnostiziert werden, ist das für viele Katzenbesitzer erstmal ein Schock.

Doch obwohl FIP lange als unheilbar galt, gibt es heute Therapien, die das Leben betroffener Katzen verlängern können. In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von FIP, damit Du weißt, wie Du Deiner Katze am besten helfen kannst.

Eine Hauskatze hat einen geschwollenen Bauch.

Feline Infektiöse Peritonitis – kurz FIP – ist eine seltene, aber schwerwiegende Krankheit, die durch eine Mutation des weit verbreiteten felinen Coronavirus (FCoV) ausgelöst wird. Das feline Coronavirus ist bei vielen Katzen, vor allem in Mehrkatzenhaushalten oder Tierheimen, verbreitet. Die meisten Katzen zeigen keine oder nur milde Symptome. Sie sind sogenannte „stille Träger“, die das Virus in sich tragen, aber davon selbst nicht betroffen sind. In seltenen Fällen mutiert das Virus im Körper der Katze und die Krankheit bricht aus.

Es werden zwei Formen von FIP unterschieden:

  • Feuchte Form: Diese ist durch eine Ansammlung von Flüssigkeit im Bauch- oder Brustraum gekennzeichnet. Katzen mit dieser Form wirken oft aufgedunsen, und es kann zu Atemproblemen kommen, wenn die Flüssigkeit den Brustraum betrifft.
  • Trockene Form: Bei dieser Form gibt es keine oder nur geringe Flüssigkeitsansammlungen, aber es treten entzündliche Veränderungen in Organen wie den Nieren, der Leber oder dem zentralen Nervensystem auf. Neurologische Symptome, Augenschäden oder Organausfälle sind bei dieser Form häufiger.
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2. Wer ist besonders anfällig für FIP?

FIP tritt vor allem bei jungen Katzen unter zwei Jahren auf, kann aber auch ältere Tiere betreffen. Besonders gefährdet sind Katzen in Stresssituationen wie nach einer Adoption, Katzen in Mehrkatzenhaushalten oder Tiere mit geschwächtem Immunsystem. Stress spielt eine bedeutende Rolle, da er das Immunsystem der Katze schwächt und die Wahrscheinlichkeit einer Mutation des Coronavirus erhöht.

Rassekatzen wie Birma, Perser oder Bengal-Katzen scheinen laut Studien ein erhöhtes Risiko zu haben, was auf genetische Prädispositionen hindeutet. Dennoch kann jede Katze an FIP erkranken, unabhängig von Rasse oder Lebensbedingungen.

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Eine Katze wird mit Verdacht auf FIP beim Tierarzt untersucht.

3. Symptome und Verlauf bei Feliner Infektiöser Peritonits

Die Symptome von FIP sind vielfältig und nicht immer leicht zu erkennen, was eine Diagnose erschweren kann. Häufig beginnt FIP mit unspezifischen Symptomen, die auch auf andere Krankheiten hindeuten könnten. Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • Appetitlosigkeit: Deine Katze frisst weniger oder verweigert das Fressen gänzlich.
  • Fieber: Anhaltendes, wiederkehrendes Fieber, wird auch bei Antibiotika-Gabe nicht besser.
  • Gewichtsverlust: Deine Katze verliert deutlicher und fortschreitend an Körpergewicht
  • Lethargie: Deine Katze wirkt abgeschlagen, müde und zeigt weniger Interesse an ihrer Umgebung.
  • Flüssigkeitsansammlungen: Bei der feuchten Form kommt es oft zu einer sichtbaren Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum, die dazu führt, dass der Bauch der Katze aufgedunsen erscheint.

Bei der trockenen Form treten zusätzlich spezifische Symptome wie neurologische Ausfälle, Augenprobleme (z. B. Uveitis) oder Gelbsucht auf. FIP ist eine sehr unberechenbare Krankheit, die sich rasch verschlimmern kann. Ohne Behandlung führt die Krankheit innerhalb weniger Wochen oder Monate zum Tod.

4. Wie wird Feline Infektiöse Peritonitis diagnostiziert?

Die Diagnose von FIP ist schwierig, da es keinen spezifischen Test gibt, der die Krankheit eindeutig nachweist. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Erkrankungen und durch eine gründliche klinische Untersuchung. Zu den diagnostischen Schritten gehören:

  • Blutuntersuchungen: Typische Laborwerte bei FIP-Katzen sind eine erhöhte Eiweißkonzentration im Blut, ein niedriges Albumin-Globulin-Verhältnis und erhöhte Leukozytenzahlen.
  • Ultraschalluntersuchungen: Bei der feuchten Form von FIP können Flüssigkeitsansammlungen im Bauch- oder Brustraum per Ultraschall sichtbar sein.
  • Zytologische Untersuchungen: Die Analyse der entnommenen Flüssigkeit aus Bauch- oder Brustraum kann helfen, FIP zu diagnostizieren, indem charakteristische Anzeichen wie hoher Eiweißgehalt und entzündliche Zellen gefunden werden.

In der Praxis handelt es sich oft um eine klinische Verdachtsdiagnose, da die eindeutige Bestätigung erst post mortem erfolgen kann.

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Eine Katze hat einen geschwollenen Bauch aufgrund einer Bauchfellentzündung.

5. Behandlungsmöglichkeiten bei FIP

Lange galt FIP als unheilbar, doch in den letzten Jahren haben sich neue therapeutische Möglichkeiten aufgetan. Insbesondere das antivirale Medikament GS-441524, ein Derivat von Remdesivir, hat in Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt – so zum Beispiel in einer Fallstudie an der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München (Krenzt et al. 2021). Da das Medikament in einigen Ländern noch nicht offiziell zugelassen ist, empfiehlt es sich, die aktuellen Entwicklungen in der FIP-Forschung und die Zulassungslage genau zu beobachten. Dein Tierarzt kann Dich über legale und sichere Behandlungsmöglichkeiten informieren und Dir helfen, den besten Weg für Deine Katze zu finden.

Neben der medikamentösen Therapie spielt die unterstützende Pflege eine große Rolle. Es ist wichtig, dass Deine Katze in einer stressfreien Umgebung lebt, ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und ihre Körpertemperatur regelmäßig überwacht wird.

Unser PANDA Tipp

Wenn Deine Katze FIP-Symptome zeigt, ist es wichtig, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen. Sprich mit einem Deinem Tierarzt über die verfügbaren Optionen. Achte darauf, Deiner Katze eine stressfreie Umgebung zu bieten, da Stress das Immunsystem schwächt und den Krankheitsverlauf verschlimmern kann. Unterstütze sie außerdem mit einer hochwertigen, nährstoffreichen Ernährung, um ihre Abwehrkräfte zu stärken.

6. Häufig gestellte Fragen zu Feline Infektiöse Peritonitis

Ist FIP ansteckend?

Das feine Corona Virus, das FIP verursacht, ist ansteckend, aber FIP selbst nicht. Die meisten Katzen infizieren sich mit FCoV, jedoch kommt es nur bei einem kleinen Prozentsatz zum Krankheitsausbruch. Eine direkte Übertragung der mutierten Form des Virus ist unwahrscheinlich. Neugeborene Katzen können sich direkt nach der Geburt über den Kontakt mit dem Kot der Mutter oder anderen Katzen anstecken. Ob die Krankheit dann ausbricht, hängt von mehreren Faktoren wie z.B. Stress ab.

Kann FIP geheilt werden?

FIP galt lange als unheilbar, doch neuere Behandlungen mit einem oralen Virostatikum haben gezeigt, dass eine Heilung zukünftig möglich ist.

Wie lange kann eine Katze mit FIP leben?

Unbehandelt verläuft FIP meist innerhalb weniger Wochen bis Monate tödlich.

Wie erkenne ich, ob meine Katze FIP hat?

Die Symptome von FIP sind unspezifisch und können leicht mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Appetitlosigkeit, Fieber, Gewichtsverlust und Flüssigkeitsansammlungen im Bauch- oder Brustraum. Eine genaue Diagnose kann nur durch den Tierarzt erfolgen.

Eine Katze wirkt apathisch, aufgrund einer Peritonitis.

Infobox

Sollte Deine Katze aufgrund einer Felinen Infektiösen Peritonitis zum Tierarzt, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit einer Krankenvollschutzversicherung kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deine Katze konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.

Ein Leben mit der Diagnose FIP ist für Katzen und ihre Besitzer eine große Herausforderung. Die Krankheit ist nicht nur emotional belastend, sondern auch medizinisch komplex. Doch es gibt Hoffnung: Dank neuer Behandlungsmethoden mit oralen Virostatika gibt es heute mehr Möglichkeiten als je zuvor. Wenn Du bei Deiner Katze die typischen Symptome beobachtest, zögere nicht, schnellstmöglich eine tierärztliche Untersuchung in die Wege zu leiten. Auch wenn die Diagnose schwerwiegend ist, kannst Du durch frühzeitiges Handeln, richtige Pflege und eventuell medikamentöse Unterstützung Deiner Katze ein wertvolles und lebenswertes Leben ermöglichen.

© Fotocredits

Bilder in Reihenfolge von oben nach unten:
© galitskaya, Canva (canva.com)
© natalyadanko, Canva (canva.com)
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© bgwalker von Getty Images Signature, Canva (canva.com)

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