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11.06.2025

Patellaluxation beim Hund: Alles, was Du wissen musst

Wenn Dein Hund plötzlich hinkt oder eines seiner Hinterbeine entlastet, könnte eine Patellaluxation die Ursache sein.

Diese orthopädische Erkrankung betrifft viele Hunde, vor allem kleinere Rassen, und kann unbehandelt zu chronischen Schmerzen und Arthrose führen. In diesem Artikel erfährst Du, was eine Patellaluxation ist, wie Du sie erkennst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Du Deinem Hund im Alltag helfen kannst.

Ein Hund ruht sich nach seiner TPLO-Operation zu Hause aus.

Die Kniescheibe (Patella) liegt in einer Rinne des Oberschenkelknochens und bewegt sich dort beim Gehen auf und ab. Bei einer Patellaluxation springt die Kniescheibe aus dieser Rinne heraus, entweder nach innen (medial) oder seltener nach außen (lateral). Dies führt zu Schmerzen, Instabilität und einer veränderten Gangart.

Die Erkrankung kann einseitig oder beidseitig auftreten und hat unterschiedliche Schweregrade, von leichtem Hüpfen bis zu dauerhafter Lahmheit.

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2. Warum kommt es zur Patellaluxation beim Hund?

Die häufigste Ursache ist eine angeborene Fehlstellung der Gliedmaßen, insbesondere bei kleinen Rassen wie Chihuahua, Yorkshire Terrier, Zwergpudel oder Pekinese. Aber auch größere Hunde können betroffen sein, vor allem nach Verletzungen oder Unfällen, bei denen Bänder oder Knochen geschädigt wurden.

Weitere mögliche Ursachen:

  • Fehlentwicklungen von Knochen und Sehnen

  • Zu flache oder deformierte Oberschenkelrinnen

  • Überbelastung der Hinterbeine (z. B. bei sportlich aktiven Hunden)

  • Übergewicht, das die Gelenke zusätzlich belastet

Ein Hund legt seine Pfote in die Hand seiner Besitzerin.

3. So erkennst Du eine Patellaluxation?

Das auffälligste Symptom ist ein plötzliches Hüpfen auf drei Beinen, oft nur für wenige Schritte. Danach läuft Dein Hund scheinbar wieder normal, doch das Problem bleibt bestehen.

Weitere Anzeichen können sein:

  • Humpeln oder Lahmheit eines Hinterbeins

  • Plötzliches Einknicken beim Laufen

  • Schwierigkeiten beim Aufstehen

  • Schmerzen beim Abtasten des Knies

  • Vermeidung von Bewegung oder Spiel

  • Muskelabbau durch Schonhaltung

Je nach Schweregrad der Patellaluxation werden vier Grade unterschieden:

  • Grad I: Kniescheibe luxiert nur bei Druck, springt von selbst zurück.

  • Grad II: Kniescheibe luxiert spontan, kehrt aber selbstständig zurück.

  • Grad III: Kniescheibe ist dauerhaft luxiert, lässt sich zurückdrücken, springt aber wieder raus.

  • Grad IV: Kniescheibe ist dauerhaft draußen und nicht mehr zurückzubekommen.

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4. Wir wird eine Patellaluxation beim Tierarzt diagnostiziert?

Wenn Du den Verdacht auf eine Patellaluxation hast, solltest Du Deinen Hund unbedingt einem Tierarzt vorstellen. Dieser tastet das Kniegelenk ab und prüft die Beweglichkeit der Kniescheibe. Ergänzend können Röntgenaufnahmen gemacht werden, um Begleitprobleme wie Arthrose oder Knochenfehlstellungen zu erkennen.

In bestimmten Fällen ist auch eine weiterführende Bildgebung wie CT oder MRT sinnvoll, insbesondere, wenn eine Operation geplant ist.

5. Was sind die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Patellaluxation?

Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und den Beschwerden Deines Hundes.

Konservative Behandlung (bei Grad I–II ohne starke Beschwerden):

  • Physiotherapie: gezielter Muskelaufbau zur Stabilisierung des Kniegelenks

  • Schmerzmittel und Entzündungshemmer bei akuten Beschwerden

  • Gewichtskontrolle: Übergewicht verschlimmert die Symptome

  • Schonung und gezielte Bewegung unter Anleitung

Operative Behandlung (bei Grad III–IV oder anhaltenden Problemen):

Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, z. B.:

  • Vertiefung der Kniescheibenrinne (Sulcoplastik)

  • Versetzung des Ansatzes der Kniescheibensehne (Tibial Tuberosity Transposition)

  • Bandstabilisation oder Kapselstraffung

Nach der OP sind Ruhephasen, kontrollierter Aufbau der Belastung und Physiotherapie entscheidend für den Behandlungserfolg.

Ein Hund kommt gerade vom Tierarzt nach einer Patellaluxation nach Hause.

6. Leben mit Patellaluxation

Wenn Dein Hund von einer Patellaluxation betroffen ist, kannst Du einiges tun, um ihm das Leben zu erleichtern:

  • Vermeide Sprünge auf Sofa oder ins Auto. Verwende lieber Rampen oder Treppen.

  • Halte Deinen Hund schlank und fit. Jedes überflüssige Kilo belastet das Kniegelenk.

  • Nutze rutschfeste Unterlagen zu Hause, um Ausrutscher zu verhindern.

  • Achte auf regelmäßige, gleichmäßige Bewegung statt intensiven Sport.

  • Unterstütze die Gelenke mit Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Glucosamin, Chondroitin).

Unser PANDA Tipp

Wusstest Du, dass einige Hunderassen genetisch besonders anfällig für eine Patellaluxation sind? Vor allem kleine und zierliche Rassen wie Chihuahua, Yorkshire Terrier, Pomeranian, Zwergpudel, Malteser und Pekinese zeigen überdurchschnittlich häufig diese Kniescheibenprobleme. Aber auch mittelgroße und große Rassen wie der Labrador Retriever, Akita Inu oder Flat Coated Retriever können betroffen sein, vor allem bei schlechter Zucht oder Übergewicht. Wenn Du mehr zu unterschiedlichen Hunderassen erfahren möchtest, lies gerne unseren Beitrag über „Welche Hunderasse passt zu Dir?„.

7. Wie kann man eine Patellaluxation verhindern? 

Bei angeborener Veranlagung lässt sich eine Patellaluxation nicht immer verhindern – aber Du kannst das Risiko und die Beschwerden deutlich verringern:

  • Züchterwahl: Lass Dir bei kleinen Rassen die Untersuchungsergebnisse der Elterntiere zeigen.

  • Frühe Kontrolle: Gerade bei jungen Hunden kann eine frühe Diagnose viel bewirken.

  • Training: Achte auf kontrolliertes Muskeltraining, um die Gelenke zu stabilisieren.

  • Vermeidung von Traumata: Vorsicht bei wildem Toben, vor allem auf glatten Flächen.

Ein Hund wird aufgrund einer Patellaluxation in der Tierklinik untersucht.

8. FAQ: häufige Fragen zu Patellaluxation beim Hund

Ist Patellaluxation schmerzhaft für Hunde?
Ja, insbesondere wenn die Kniescheibe häufig luxiert oder dauerhaft draußen ist. Dein Hund zeigt das durch Humpeln, Schonhaltung oder Rückzug.

Muss jeder Fall operiert werden?
Nein. Leichte Fälle können konservativ behandelt werden – oft reicht gezieltes Training. Eine OP wird nötig, wenn Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen bestehen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Patellaluxations-OP?
Je nach Tierklinik und Schwere der Luxation liegen die Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro pro Bein. Eine gute Krankenversicherung kann hier enorm entlasten.

Wie lange dauert die Heilung nach einer OP?
Die vollständige Genesung dauert in der Regel 6–12 Wochen. In dieser Zeit sind Ruhe, Physiotherapie und Kontrolluntersuchungen wichtig.

Kann mein Hund nach der OP wieder normal laufen?
In den meisten Fällen ja. Viele Hunde sind nach erfolgreicher Operation schmerzfrei und gewinnen ihre volle Beweglichkeit zurück.

Infobox

Sollte Dein Hund aufgrund einer Patellaluxation zum Tierarzt müssen, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit einer Krankenversicherung für Hunde kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deinen Hund konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.

Eine Patellaluxation beim Hund ist eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Erkrankung. Wenn Du Symptome frühzeitig erkennst und gezielt handelst, sei es mit Training oder Operation, hat Dein Hund sehr gute Chancen auf ein schmerzfreies Leben. Achte auf die Signale Deines Hundes und sprich bei Verdacht mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt. Mit dem richtigen Management kann Dein Vierbeiner trotz Diagnose aktiv, fröhlich und unbeschwert bleiben.

© Fotocredits

Bilder in Reihenfolge von oben nach unten:
© Valeriia Boiko, Canva (canva.com)
© Ivan Babydov von Pexels, Canva (canva.com)
© Valeriia Boiko, Canva (canva.com)
© Monkey Business Images, Canva (canva.com)

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