08.10.2025
Altersbeschwerden bei der Katze: Inkontinenz, Demenz & Co.

Unsere Katzen werden immer älter und das ist großartig! Moderne Tiermedizin, hochwertige Ernährung und ein liebevoller Umgang ermöglichen es vielen Samtpfoten, 18 Jahre und älter zu werden.
Doch das Älterwerden bringt, wie bei uns Menschen, körperliche und geistige Veränderungen mit sich. Plötzlich verhält sich Deine Katze anders: Sie schläft mehr, ist unsauber oder ruft nachts laut nach Dir. Das sind keine „Macken des Alters“, sondern häufig typische Altersbeschwerden bei Katzen. Besonders verbreitet sind Inkontinenz, Demenz (kognitive Dysfunktion), Arthrose, Hör- und Sehstörungen sowie Stoffwechselerkrankungen. In diesem Beitrag erfährst Du, wie sich die häufigsten Alterserscheinungen bei Katzen äußern, wie Du sie erkennst und wie Du Deiner Katze ein erfülltes, glückliches Leben ermöglichen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Was sind Altersbeschwerden bei Katzen?
- 2 2. Inkontinenz bei alten Katzen
- 3 3. Demenz bei Katzen (kognitive Dysfunktion)
- 4 4. Arthrose und Bewegungsprobleme bei Katzen
- 5 5. Hör- und Seeverlust bei Katzen
- 6 6. Stoffwechselveränderungen bei Katzen
- 7 7. Ernährung für Seniorenkatzen
- 8 © Fotocredits
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1. Was sind Altersbeschwerden bei Katzen?
Katzen gelten ab etwa 10 Jahren als Senioren und ab 14 Jahren als geriatrisch. In dieser Lebensphase verlangsamen sich Stoffwechsel, Durchblutung und Nervensystem. Auch Sinneswahrnehmung und Beweglichkeit nehmen ab.
Häufige Altersprobleme sind:
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Inkontinenz (Harn- oder Kotabsatz nicht mehr kontrollierbar)
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Kognitive Dysfunktion / Demenz (Verwirrung, Unruhe, Vergesslichkeit)
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Arthrose (Schmerzen in Gelenken, eingeschränkte Beweglichkeit)
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Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen
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Seh- und Hörverlust
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Verhaltensänderungen wie nächtliches Miauen oder Aggressionen
Je früher Du Anzeichen erkennst, desto besser kannst Du helfen, denn viele Beschwerden lassen sich lindern, auch wenn sie nicht heilbar sind.
2. Inkontinenz bei alten Katzen
Ursachen der Harninkontinenz
Wenn die Katze plötzlich Urin verliert, ist das für Tier und Halter gleichermaßen belastend. Die Ursachen sind vielfältig:
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Altersbedingte Muskelschwäche der Harnblase oder des Schließmuskels
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Neurologische Veränderungen (z. B. Nervenstörungen oder Rückenmarkserkrankungen)
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Arthrose, die den Gang zur Toilette erschwert
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Hormonelle Veränderungen nach Kastration oder Alterung
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Chronische Erkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus
Auch eine Harnwegsinfektion kann das Problem verschlimmern, darum ist eine tierärztliche Untersuchung unerlässlich.
Symptome und Diagnose
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Nasse Flecken am Schlafplatz
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Tropfen von Urin beim Gehen
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Häufiges Putzen im Genitalbereich
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Urinabsatz außerhalb der Toilette
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Vermeidung der Katzentoilette
Der Tierarzt führt eine Urinuntersuchung, ggf. eine Ultraschalluntersuchung oder Bluttests durch, um organische Ursachen zu finden.
Tipps im Alltag
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Stelle mehrere Katzentoiletten an leicht zugänglichen Orten auf.
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Achte auf niedrige Einstiege, um Schmerzen beim Betreten zu vermeiden.
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Verwende saugfähige Unterlagen oder spezielle Senioren-Toiletten mit Randpolsterung.
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Halte die Umgebung sauber. Katzen fühlen sich unwohl, wenn sie sich selbst oder ihre Schlafplätze verschmutzen.

3. Demenz bei Katzen (kognitive Dysfunktion)
Was ist die kognitive Dysfunktion?
Die kognitive Dysfunktion bei Katzen (engl. Feline Cognitive Dysfunction, FCD) ist eine altersbedingte Degeneration des Gehirns, die an Alzheimer beim Menschen erinnert. Durch den Abbau von Nervenzellen und die Ablagerung von Beta-Amyloiden wird das Erinnerungs- und Orientierungsvermögen gestört.
Symptome von Demenz bei Katzen
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Orientierungslosigkeit (verläuft sich in vertrauter Umgebung)
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Nächtliches, lautes Miauen oder Rufen
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Veränderte Schlaf-Wach-Rhythmen
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Unsauberkeit trotz gesunder Blase
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Appetitlosigkeit oder verändertes Fressverhalten
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Weniger Interesse an Spielen oder Menschen
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Teilweise übermäßige Anhänglichkeit oder Apathie
Wenn Du bemerkst, dass Deine Katze Dich anstarrt, sich verirrt oder scheinbar „vergisst“, wo das Katzenklo steht, kann das auf Demenz hindeuten.
Was hilft bei Demenz?
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Rituale und Routine: Halte feste Fütterungszeiten und tägliche Abläufe ein.
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Sichere Umgebung: Möbel nicht umstellen, Treppen absichern, Nachtlicht anbringen.
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Mentale Aktivierung: Fummelbretter, Geruchsspiele, Clickertraining (in angepasster Form).
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Ruhephasen: Alte Katzen brauchen viel Schlaf – Stress und Hektik vermeiden.
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Tierärztliche Betreuung: Ergänzungsfuttermittel mit Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren oder Vitamin E können die Gehirnleistung unterstützen.
Wichtiger Hinweis
Demenz kann ähnliche Symptome wie Schilddrüsenüberfunktion oder Hypertonie zeigen. Eine genaue Diagnose durch Blutuntersuchung ist daher unerlässlich, bevor Du von Demenz ausgehst.
4. Arthrose und Bewegungsprobleme bei Katzen
Viele alte Katzen leiden unter schmerzhaften Gelenkveränderungen. Da Katzen Schmerzen gut verbergen, fällt Arthrose oft erst spät auf. Typische Anzeichen sind:
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Zögerndes Springen oder Klettern
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Weniger Bewegung oder Spieltrieb
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Veränderte Körperhaltung
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Häufiges Schlafen an leicht zugänglichen Plätzen
Behandlungsmöglichkeiten:
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Schmerztherapie durch den Tierarzt (z. B. entzündungshemmende Medikamente)
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Gelenkunterstützende Nahrungsergänzung (Glucosamin, Chondroitin, Omega-3)
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Wärmende Schlafplätze und weiche Unterlagen
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Rampe oder Trittstufen zu Lieblingsplätzen
Falls Du mehr zum Thema Arthrosen erfahren möchtest, klicke hier.
5. Hör- und Seeverlust bei Katzen
Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich Gehör und Sehvermögen.
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Sehschwäche: Katze stößt an Möbel oder Menschen, Pupillen reagieren träge.
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Hörverlust: Katze reagiert nicht mehr auf Rufe oder Geräusche.
Tipp: Verwende visuelle Signale wie Handzeichen und Vibrationen (z. B. durch sanftes Klopfen auf den Boden), um mit Deiner Katze zu kommunizieren.

6. Stoffwechselveränderungen bei Katzen
Niereninsuffizienz
Eine der häufigsten Erkrankungen älterer Katzen. Symptome:
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Vermehrter Durst
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Häufiges Urinieren
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Gewichtsverlust
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Übelkeit, Erbrechen, stumpfes Fell
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
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Gesteigerter Appetit bei Gewichtsverlust
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Nervosität, Unruhe, vermehrtes Miauen
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Erhöhte Herzfrequenz
Beide Krankheiten sind nicht heilbar, aber mit frühzeitiger Diagnose und Behandlung (z. B. Diätfutter, Medikamente oder Infusionstherapie) gut kontrollierbar.
Mehr dazu erfährst Du im Beitrag „Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen: Alles, was Du wissen musst„.
Unser PANDA Tipp
Wenn Deine Katze älter wird, sind kleine Veränderungen oft der größte Liebesbeweis. Richte ihr einen ruhigen, warmen Lieblingsplatz mit guter Sicht ein, stelle mehrere Trink- und Futterschalen bereit und vergiss nicht, die Katzentoilette leicht zugänglich zu machen. Ein weicher Teppich auf glatten Böden verhindert Ausrutschen, und regelmäßiges Bürsten stärkt Eure Bindung.
Extra-Tipp: Ein vertrauter Geruch (z. B. Deine Decke oder ein getragenes T-Shirt) gibt Senior-Katzen Sicherheit, besonders, wenn Orientierung oder Gehör nachlassen.
7. Ernährung für Seniorenkatzen
Eine angepasste Ernährung kann den Alterungsprozess positiv beeinflussen:
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Reduzierter Phosphor- und Proteingehalt bei Nierenproblemen
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Erhöhter Anteil an Omega-3-Fettsäuren für Herz, Gehirn und Gelenke
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Leicht verdauliche Proteine
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Mehr Feuchtigkeit: Nassfutter oder Trinkbrunnen fördern die Nierenfunktion
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Kleine, häufige Mahlzeiten erleichtern die Verdauung
Spezielle Senior-Futterlinien sind auf diese Bedürfnisse abgestimmt. Dein Tierarzt kann Dich beraten, welches Produkt am besten passt.

Infobox
Sollte Deine Katze aufgrund von Altersbeschwerden zum Tierarzt müssen, musst Du Dir neben den Sorgen um das geliebte Tier dann möglicherweise auch Gedanken um die Tierarztrechnung machen. Solltest Du lieber vorsorgen wollen, empfehlen wir Dir einen unserer Krankenvollschutztarife. Schau Dir unsere Angebote gerne an, sicherlich ist auch für Dich und Deinen Vierbeiner etwas dabei! Mit unserer Katzenkrankenversicherung kannst Du Dich im Notfall voll und ganz auf Deine Katze konzentrieren ohne Dich mit den anfallenden Kosten beschäftigen zu müssen.
Das Altern gehört zum Leben, auch bei Katzen. Inkontinenz, Demenz und Gelenkprobleme sind keine Schande, sondern ein natürlicher Teil des Lebenszyklus. Wichtig ist, dass Du die Signale erkennst und die Bedürfnisse Deiner Katze respektierst. Mit Geduld, tierärztlicher Unterstützung und ein paar Anpassungen im Alltag kannst Du entscheidend dazu beitragen, dass Dein Tier seine letzten Lebensjahre schmerzfrei, sicher und geborgen verbringt.
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